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Channel: Interviews – um die Weltreise

Das Geheimnis vom glücklichen Leben. Überraschende Sicht eines Strandverkäufers. (Interview)

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Strandverkäufer im Porträt Titelbild

Wenn du Miguel (21 Jahre) den Strandverkäufer das erste mal siehst, versetzt er dich in eine andere Welt. Er strahlt dich mit seinen Augen an. Er zeigt dir mit seiner aufgestellten Art, was wirklich wichtig ist im Leben. Was wirklich glücklich macht.

Keiner hat uns auf unserer Weltreise so zum Nachdenken gebracht, wie Miguel der Strandverkäufer.

Miguel steht seit 10 Jahren täglich auf, macht sich 30 Kilometer auf den Weg, um seinen Schmuck am Strand in Zipolite zu verkaufen. Die Fahrt hin und zurück kostet ihn sein halbes Tagesgehalt. Der allergrösste Teil der anderen Hälfte wird das Essen verschlingen. Er isst fast jeden Tag Hühnchen und Kartoffeln vom Grill. Das günstigste Gericht in Zipolite, Mexiko. Ihm schmeckt es fantastisch und er schwärmt fast täglich davon.

Wir laden Miguel zu einem ganz persönlichen Gespräch ein und er ist sofort begeistert, uns seine Geschichte erzählen zu dürfen. Er hat unseren Horizont weit geöffnet und seine Einstellung wird uns ein Leben lang als Vorbild dienen.

Miguel der Strandverkäufer von Mexiko

Ich hoffe, wir können dir etwas von seiner Lebensfreude weitergeben.

Wie ist es dazu gekommen, dass du Strandverkäufer wurdest?

Der Vater eines meiner Freunde hat mich erstmals mitgenommen als ich 11 Jahre alt war. Ich bekam ein schönes T-Shirt für eine Woche Arbeit. Mir hat die Arbeit gefallen und mir gefallen schöne Kleider.

So bin ich gleich bei dem Beruf geblieben und die Schule wurde Nebensache. Seither komme ich täglich hierher.

Wieso verkaufst du gerade Schmuck und nicht Früchte oder Wasserglacen?

Die Antwort ist einfach:

  1. Früchte werden schlecht, wenn man sie nicht am selben Tag verkauft.
  2. Glacen verkaufen sich besser bei Kindern. Hier gibt es nicht so viele und wenn, dann nur Einheimische. Die Eltern von denen haben zu wenig Geld dafür.

Klar, also Ketten. Woher hast du die denn?

Ein paar davon macht meine Familie. Die meisten aber mein Nachbar und Freund. Er sammelt die Steine, Holz und Muscheln. Anschliessend macht er daraus diese Ketten.

Ich kaufe ihm die Ketten ab, so hat er auch etwas davon und es reicht für uns beide zum Leben.

Du kannst das sehr gut, was ist deine Masche?

Ihr habt es ja gesehen. Ich will erst niemandem etwas verkaufen. Ich liefere Informationen. Die meisten Touristen sind interessiert an meinem Wissen um Zipolite, die Umgebung und ganz Mexiko.

Wenn wir einmal in einem Gespräch verwickelt sind, gibt es kein Zurück mehr.

Ich frage so nebenbei, ob sie nicht mal…. Warte, ich zeige es am besten, kannst du mit deinem Telefon Video aufzeichnen?

Wieso verkauft ihr eigentlich eure Ketten nicht zu fixen preisen? Europäer sind es nicht gewöhnt, immer zu feilschen.

Der Grund ist, weil ich manchmal nichts verkaufe, dann muss ich den Preis anpassen. Wenn ich mehr verkaufe oder sehe, dass die Touristen reich sind, setze ich den Preis höher an.

Sprechen sich die Strandverkäufer untereinander ab, damit alle ähnliche Preise haben?

Klar reden wir miteinander. Jeder will besser sein, als der andere. Aber am Ende des Tages geht es nicht ums Geld. Wir sind sehr gute Freunde und es gibt eine positive Rivalität.

Am Abend spielen wir oft noch Frisbee zusammen. Wenn Touristen einen Ball haben, spielen wir manchmal zusammen Volleyball. Das macht mir Spass.

Gibt es denn Touristen, welche du besser oder weniger gut magst?

Hmmm… Amerikaner, Franzosen oder Deutsche sind sehr nett. Italiener sind manchmal gemein, abschätzig und laut. Sie versuche ich zu meiden.

Ach und Schweizer. Ihr seid aus der Schweiz? Schweizer sind natürlich auch sehr nett… (lächelt verschmitzt)

Wenn ein Tourist nichts kaufen, aber freundlich bleiben will, wie soll er das am besten anstellen?

Ganz einfach. Er lächelt und sagt: Nein, vielen Dank und schaut weg.

Es ist doch klar, dass wir gerne etwas verkaufen würden, aber ich finde, man kann immer freundlich bleiben. Auf beiden Seiten.

Miguel der Strandverkäufer von Mexiko

Die Ketten, welche du in alle Welt verkaufst, sie reichen also für dich und deinen Freund? Wie viel verdienst du denn in einem durchschnittlichen Monat?

Hier in Zipolite gibt es während sechs Monaten nur wenige Touristen. So wie jetzt sehe ich am Strand nur etwa 20 – 30 Personen. In diesen Monaten verkaufe ich Ketten für etwa 2000 Peso (ca. 110€) pro Monat. Davon ist die Hälfte für meinen Freund.

In den restlichen sechs Monaten verkaufe ich mehr zu einem höheren Preis. Dann habe ich Ende Monat etwa für 5000 Peso (280€) Ketten verkauft und ich gebe meinem Freund 2000 ab.

Ich arbeite etwa 10 Stunden pro Tag und dafür habe ich etwa 110-120 Peso.

Ich arbeite12 Stunden mit der Anfahrt. Dafür verdiene ich etwa 110-120 Peso (6.70€) pro Tag.

Ich darf einfach nicht krank werden, sonst fällt sofort der Lohn für meinen Freund und mich aus. Bisher war das aber noch nie der Fall.

Das ist für mich ein guter Lohn. Ich brauche nicht so viel für Essen, Kleidung und Unterkunft. Ich spare jährlich etwa 900 Peso (50€).

Miguel der Strandverkäufer von Mexiko

Was machst du mit deinen Ersparnissen?

Ich gehe in der Nebensaison zusätzlich in eine Schule, in welcher wir lernen, wie wir Früchte und Gemüse anpflanzen können. Es sind nur ein paar Stunden pro Woche, aber so geht das gut neben meiner Arbeit.

Zudem habe ich mir aus dem Geld Pflanzen gekauft. Ich habe in meinem Garten mittlerweile 20 verschiedene Früchte- und Gemüsesorten. Hauptsächlich Mangos.

Bis jetzt reicht das für meine Familie und enge Freunde. Irgendwann möchte ich die Früchte verkaufen und einen zusätzlichen Verdienst für meine zukünftige Familie haben.

Wäre das dein Traumberuf, dein Gemüse und deine gepflanzten Früchte verkaufen zu können?

Das wäre toll. Der Verdienst ist aber sehr klein. Beim Export können wir nicht viel verdienen, da wir gezwungen sind, alles über Amerika laufen zu lassen. Sie drücken unsere Preise und verdienen den grössten Teil an unserem Export. Wir können nicht direkt an andere Länder liefern.

Aber am liebsten wäre ich Tourguide. Vielleicht klappt es einmal. Ich lerne dafür seit drei Wochen Englisch. 20 neue Wörter täglich.

Das mache ich aber auch, um am Strand mehr verkaufen zu können.

Sobald ich Englisch kann, will ich Französisch lernen.

Strandverkäufer im Porträt Titelbild

Du arbeitest knapp 100 Stunden pro Woche,  und das nicht in deinem Traumberuf. Bist du glücklich?

Ich könnte nicht glücklicher sein. Ich lebe im schönsten Land der Welt. Ich arbeite am schönsten Ort der Welt. Zipolite heisst für mich Glück. Hier gibt es keine Korruption, es ist ruhig, es gibt keinen Stress und keinen Verkehr.

Hier ist das Leben ruhig. Wie könnte ich nicht glücklich sein. Die Luft ist hier so frisch, die Sonne scheint und ich kann immer auf das Meer sehen.

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Aber du läufst jeden Tag den Strand entlang, um reiche touristen in ihren Ferien zu bedienen. Etwas, was du dir vielleicht nie leisten kannst? Findest du die Welt denn gerecht?

Da hast du recht. Ich mache mir schon Gedanken.

Das mit dem Geld stimmt. Aber hier zählt das Geld nicht viel. Ich habe mein Leben! Wir haben so viele Früchte, ich bin frei und habe keine Sorgen.

Nehmen wir euch. Ihr seid aus der Schweiz. Dort ist es kalt, oder nicht? Habt ihr auch einen Strand? (Wir verneinen…)

Das ist wirklich nicht gerecht, das kann ich verstehen.

Bei euch haben sicher viele Gelenkschmerzen und Rückenprobleme.

Wir haben das Meer, schönes Wetter und einen tollen Strand. Das ist viel die bessere Umwelt.

Das tut mir leid für euch.

Möchtest du denn gar nie den Schnee sehen, oder die Schweiz besuchen?

Kälte ist nicht gut. Viele Mexikaner werden krank, wenn es kalt wird. Viele haben auch Schmerzen in kälteren Regionen, das ist nicht gut für den Körper. Nein, das will ich auf keinen Fall.

Zudem gibt es in den Bergen zu wenig Pflanzen. Bei uns reinigen die vielen Pflanzen die Luft, deswegen ist sie hier so frisch.

Dir gefällt dein Land wirklich. Wieso gibt es denn Mexikaner, die unbedingt nach Amerika einreisen wollen?

Es gibt nicht nur einige. Ich habe sehr, sehr viele Freunde, die es versucht, und manche auch geschafft haben. Das macht mich traurig.

Keiner von ihnen wollte in die USA. Sie mussten, weil sie hier nicht mehr genug Geld zum leben verdienen konnten. Alle die ich kenne wollten nur in die USA, um zu arbeiten.

Und alle wollen danach wieder zurück nach Mexiko.

Und du, willst du nie ins Ausland?

Zum Arbeiten könnte ich mir das vorstellen. Zum Leben nicht. Ich bin hier glücklich und so lange das Geld zum leben reicht, werde ich nicht in ein anderes Land verreisen.

Zum Schluss: Viele Touristen haben Angst, durch Mexiko zu reisen. Was willst du ihnen sagen?

Mexiko ist nicht überall sicher. Es gibt aber so viele schöne Orte, wie Zipolite, die sind in Ordnung.

Das Land ist gross, man kann unsichere Regionen vermeiden. Hier zum Beispiel ist sogar die Polizei nicht korrupt.

Es wäre schade, dieses tolle Land zu verpassen, aus Angst um die Sicherheit.

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Die 11 brennendsten Reisefragen, endlich beantwortet

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11 brennende Reisefragen beantwortet - um die Weltreise

Du reist als Backpacker für einen Monat nach Thailand oder ziehst jahrelange auf Weltreise. Egal wie, vor dem Abflug ziehen schaarenweise Fragen durch deinen Kopf. Du suchst dich stundenlang durchs Internet und findest keine konkreten Antworten. Das ändert sich jetzt!

Die 11 brennendsten Reisefrage zum Thema Backpacking und Weltreisen endlich konkret von mir beantwortet. Offen, ehrlich, persönlich und individuell für dich als Anhaltspunkt.

WIR SUCHEN DICH!
Für keine Frage gibt es eine falsche Antwort, es gibt Erfahrungswerte. Dafür brauchen wir dich! Du hast eine Weltreise oder Langzeitreise gemacht und willst deine Erfahrungen teilen? Grandios! Schreibe uns gleich eine E-Mail.

Bist du der Erste mit spannenden Antworten, stellen wir dich gerne unseren Lesern vor. Damit hilfst du, dass Reisende sich endlich an konkreten Erfahrungen orientieren können.

1. Ich bin auf Weltreise als Backpacker für sechs, beziehungsweise zwölf Monate. Wie viel Geld werde ich dafür grob geschätzt brauchen?

Für eine Reise, gemischt mit günstigen und teuren Reiseländern, rechne ich für sechs Monate 8`500.- Euro, für 12 Monate 15`000 Euro. Natürlich findest bei uns im Blog die ausführliche Antwort unserer Reisekosten.

2. Welche Zahlunsmittel habe ich dabei und wie zahle ich auf meiner Reise?

Wir haben den Vorteil, zu zweit auf Reisen zu sein und so mehr Möglichkeiten für Reisezahlungsmittel. Wir haben eine Postcard, eine Visa- und eine Mastercard dabei. Für Notfälle sind zusätzlich 200$ im Gepäck. Bargeld beziehen wir (aktuell) mit der Postcard. Online bezahlen wir per Kreditkarte.

3. Weltreise mit Around The World Ticket – ja oder nein?

Nein, aber.

Für kurze Tripps, kürzer als acht Monate, planen wir Destinationen genauer und könnten schauen, ob und wie viel wir mit einem Around The World Ticket sparen, im Vergleich zu einzelnen, unterwegs oft günstigen Flügen.

Es müsste erheblich günstiger sein, damit ich mich für ein Around The World Ticket entscheide, da Flexibilität für mich schier unbezahlbar ist.

4. Welche Krankenversicherung (und weitere Versicherungen) habe ich für meine Reise abgeschlossen?

Für eine Langzeitreise habe ich die Krankenversicherung der ADAC. Zudem eine Reise-, Diebstahl- und Haftpflichversicherung.

5. Welche Reisekamera und Objektive habe ich dabei?

Auf Reisen ziehe ich nur noch mit leichtem Gepäck. Eine Spiegellose Kamera ist für mich erste Wahl. Konkret die Fuji X-Pro1 mit drei Festbrennweiten (Äquivalent zum Vollformat): 35mm, 50mm, 90mm.

6. Wie sichere ich meine Reisefotos und Videos?

Auf Langzeitreisen auf zwei externe Festplatten über das Macbook Air. Eine Festplatte hat Fränzi dabei, eine ich. Fotos vom iPhone gehen in die iCloud. Private Bilder, die mir wichtig sind, sichere ich unregelmässig auf Flickr.

7. Diese drei Dinge dürfen auf meiner Reisen auf keinen Fall fehlen.

iPhone, Kindle, Polaroid Cube (Affiliate Link zu Amazon)

8. Die schönste Stadt der Welt ist __________.

Sydney.

9. Der schönste Strand der Welt ist __________.

Zipolite. Nicht schneeweiss, nicht Menschenleer, nicht Palmengesäumt, aber die Atmoshphäre ist unvergleichlich.

10. Das beste Reiseland der Welt ist __________.

Australien. Es hat alles zu bieten, lauter Superlativen und vermittelt das Gefühl unendlicher Freiheit.

11. Das gefällt mir beim Reisen am besten:

Reisen öffnet den Horizont für fremde Kulturen, Religionen, Lebensarten und Lebensstile.

Bonusfrage: 3 Websites, die dich inspirieren?

Weltweit, die New York Times. Schau dir mal dieses Beispiel an, dann weist du, was Inspiration bedeutet. In Europa schaue ich gerne bei Skyscanner oder dem Blog von Tui vorbei.

Wie sind deine Antworten auf die 11 brennendsten Reisefragen? Melde dich bei uns per E-Mail und bist du der Erste mit spannenden Antworten, stellen wir dich sehr gerne unseren Lesern vor.

„Ich habe für mein Jahr Weltreise ein Budget von 20’000 CHF“– Lisa beantwortet 11 brennende Reisefragen

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Don`t think just travel Titelbild - Lisa und Florian am Tauchen

Der erste Teil unserer 11 brennendsten Reisefragen, hat enormen Anklang gefunden. Einige haben sich die Mühe gemacht und die Fragen selbst beantwortet (vielen, vielen Dank dafür, das freut uns riesig). Die spannendsten davon stellen wir dir sehr gerne in den nächsten Wochen und Monaten vor.

Lisa, aktueller Standort: Kuala Lumpur

Lisa gibt den Fragen einen neuen Blickwinkel, entgegen unserem, das mögen wir und wollen wir unbedingt mit dir teilen. Beispiel gefällig? Lisa braucht keine teure Kamera. Das iPhone und eine Knipse reichen völlig. Ganz im Gegenteil, sie beschreibt gleich einen Nachteil von teuren Kameras. Aber lass dich selbst von ihren hilfreichen Antworten überzeugen.

Du findest mehr über Lisa auf ihrem englischsprachigen Reiseblog Don`t think – just travel oder ihrer Facebook Seite. Dort teilt sie und ihr Reisepartner Fabian ihre Erlebnisse, inklusive Tips, Tricks und lustigen Geschichten.

Du willst auch antworten?
Du hast eine Weltreise oder Langzeitreise gemacht und willst deine Erfahrungen teilen? Grandios! Schreibe uns gleich eine E-Mail.
Hast du spannende neue Antworten, stellen wir dich gerne unseren Lesern vor. Damit hilfst du, dass Reisende sich endlich an konkreten Erfahrungen orientieren können.

1. Ich bin auf Weltreise als Backpacker für sechs, beziehungsweise zwölf Monate. Wie viel Geld werde ich dafür grob geschätzt brauchen?

Ich habe für mein Jahr Weltreise ein Budget von 20’000 CHF, das ist das, was ich vor meiner Reise geschfft habe zu sparen.

Das Geld reicht für eine durchschnittliche Hotelnacht von ca. 20 CHF und sogar ein Van in den 3 Monaten USA. Das ist ziemlich luxuriös. Dafür hab ich den Transport sehr günstig gehalten: Langes Suchen nach billigen Flugtickets, Lokalbusse und billige Tickets für Fähren auf den Philippinen etc.

2. Welche Zahlunsmittel habe ich dabei und wie zahle ich auf meiner Reise?

Ich reise mit meinem Partner, der eine Deutsche Debitkarte (funktioniert als Kreditkarte) hat. Damit kann er überall gebührenfrei Geld abheben. Die Bank erstattet sogar lokal anfallende Gebühren zurück.

Als Backup reisen wir mit einer Maestro Karte, einer Postcard und insgesamt 400$ Cash herum. In Laos z.B. Funktionierten alle Karen nicht, ausser an einem Automaten in Luang Prabang. Auf den Philippinen und in Indonesien gibt es schnell keinen Geldautomaten mehr. Wir informieren uns immer ausführlich bevor wir zu abgelegeneren Orten fahren.

3. Weltreise mit Around The World Ticket – ja oder nein?

Das kommt sehr auf die Person an, die reist. Wie viel Freiheit braucht es, wie flexibel soll die Reise sein. Wir gingen mit einem One Way Ticket los und haben bald herausgefunden, dass wir einen Plan brauchen, um uns auf Orte einzulassen. Wir wollen uns auf weitere Destinationen freuen, uns vorbereiten und das ganze als Projekt erleben. Aber am Anfang benötigten wir die Illusion, da hingehen zu können, wo wir wollen, vielleicht sogar für immer.

Menschen, die ein Bisschen Sicherheit und Plan brauchen, können sich ein Round The World Ticket buchen, oder die ganz eigene Route raussuchen. Vielleicht ist es einfacher am Anfang?

Für mich ist mit Computern vergleichbar

  • Das Rond The World Ticket ist ein Mac: Alles vorbestimmt, kaum individualisierbar, aber es funktioniert super und komfortabel.
  • Die zusammengewürfelte Ticketbuchung, die jederzeit selbst gemacht werden kann, aber nach Bedürfnis gebucht wird, auch mal einen Richtungswechsel drin hat, ist Android oder Windows.
  • Last but not least, wenn du nur ein Ticket kauft und die volle Freiheit geniessen willst, bist du ein Linux Reisender. Das muss geübt sein und kann schief gehen, aber wenn du es beherrscht ist es das ideale Werkzeug, um Träume zu verwirklichen.

4. Welche Krankenversicherung (und weitere Versicherungen) habe ich für meine Reise abgeschlossen?

Da wir nur ein Jahr weg sind, haben wir die Grundversicherung behalten, aber bei der Europäischen Reiseversicherung eine Zusatzversicherung, dass wir auch in den USA gedeckt sind.

Weil wir in der Schweiz nichts mehr besitzen, haben wir die Hausratsversicherung minimiert, aber die „Diebstahl ausser Haus Versicherung“ massiv erhöht.
Haftpflicht etc. ist gleich wie vorher.

5. Welche Reisekamera und Objektive habe ich dabei?

Wir haben zwei Handys, eine super kompakte Kamera (klein aber gut) und ein iPad.

Das reicht absolut für gute Bilder, weil wir keine Profis sind. In armen Ländern kann es sogar gefährlich sein, eine Riesenkamera dabei zu haben. Und sie wird schnell gestohlen, wenn sie professionell aussieht. Bilder sind uns zu wichtig, als dass wir das Risiko eingehen wollen, Diebstahl zu provozieren. Zudem sind Kamera und Objektive zusätzliches Gewicht und heikel im Transport. Das muss du dir bewusst machen beim Kauf und Packen.

6. Wie sichere ich meine Reisefotos und Videos?

Wir haben einen grossen Memorystick, die Kamera und ein Picasa-Account. Das hat bisher gereicht.

7. Diese drei Dinge dürfen auf meiner Reisen auf keinen Fall fehlen.

Sackmesser, Desinfektionsmittel, Mückenspray

8. Die schönste Stadt der Welt ist _________

Bern

10. Das beste Reiseland der Welt ist __________.

Myanmar

11. Das gefällt mir beim Reisen am besten:

Die extremen Höhenflüge, die spannenden Menschen, die tollen Geschichten, das Kennenlernen von Neuem, jeder einzelne Schritt aus der Comfort Zone.

Bonusfrage: 3 Websites, die dich inspirieren?

Google Maps, Facebook, um die Weltreise

„Eine Weltreise bekommst du ab 6`000.-“– Philippe & 11 brennende Reisefragen

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Gustofrenzy - Philippe und Nadine Porträt

In der Serie, die 11 brennendsten Reisefragen hat sich diesmal Philippe gestellt – vielen Dank dafür, wir haben uns mächtig gefreut! Philippe berichtet zusammen mit Nadine auf gustofrenzy.com (FacebookTwitter, Google+, Bloglovin`) über ihre Erlebnisse und Gedanken während ihrer Langzeitreise und hätten es längst verdient, hier Erwähnung zu finden. Nach 6 Monaten Europa und 4,5 Monaten in Südostasien reisen sie im März 2015 nach Australien. Erster Halt: Tasmanien.

Du willst dich, mit oder ohne Reiseblog, hier vorgestellt sehen? Grandios! Schicke uns deine Antworten gleich per E-Mail.

1. Ich bin auf Weltreise als Backpacker für sechs, beziehungsweise zwölf Monate. Wie viel Geld werde ich dafür grob geschätzt brauchen?

Bei sechs Monaten sind es zwischen 6’ und 7’000 und bei zwölf Monaten zwischen 11’ und 13’000 CHF. Extra Anschaffungen wie neue Ausrüstung (Rucksack, SD-Karten, Kleider etc.) sind miteingerechnet. Dies wird bei kürzeren Reisen weniger der Fall sein.

2. Welche Zahlungsmittel habe ich dabei und wie zahle ich auf meiner Reise?

Zwei Mastercards (je eine pro Person) für elektronische Zahlungen und ein paar Maestro-Karten für Bargeldbezüge. Wir haben eigentlich zu viele Karten dabei, da wir sie als Studenten kostenlos erhielten und vergassen, sie frühzeitig zu kündigen. 200$ haben wir als Reserve für allfällige Währungswechsel an der Grenze etc. dabei.

3. Weltreise mit Around The World Ticket – ja oder nein?

Klar, nein. Flexibilität ist bei längerer oder unbestimmter Reisedauer das Wichtigste. Auch beim typischen Weltreisejahr würde ich davon abraten. Pläne und Präferenzen ändern sich. Zudem behaupte ich, dass ein solches Ticket am Ende nie günstiger kommt.

4. Welche Krankenversicherung (und weitere Versicherungen) habe ich für meine Reise abgeschlossen?

Wir haben bei der STA eine Auslandskrankenversicherung und Reiserversicherung (Diebstahl, Haftpflicht etc.) abgeschlossen, nachdem wir uns aus der Schweiz abgemeldet haben.

5. Welche Reisekamera und Objektive habe ich dabei?

Zuerst hatte ich eine Mittelklasse Spiegelreflexkamera dabei. Ich bin aus Gewichts- und Qualitätsgründen auf die Fuji X-T1 umgestiegen. Dabei habe ich die Festbrennweiten 18mm f2.0 und 35mm f1.4. Ein Reisezoom habe ich bewusst nicht gekauft, weil ich auf das 16-55mm f2.8 Objektiv warten wollte. Dies ist seit Anfang 2015 raus, muss aber wegen finanziellen Gründen noch warten.

6. Wie sichere ich meine Reisefotos und Videos?

Die Fotos sichere ich auf einer externen Festplatte. Zudem bleiben sie so lange wie möglich auf der SD-Karte. Wenn es die Internetgeschwindigkeit erlaubt, lade ich die RAW-Dateien auf meinen eigenen Server hoch, der Zuhause in der Schweiz steht. Dies funktioniert schlechter als erhofft, da gute Übertragungsgeschwindigkeiten selten sind.

7. Diese drei Dinge dürfen auf meiner Reisen auf keinen Fall fehlen.

Kamera, Kindle und Ohrenstöpsel.

8. Die schönste Stadt der Welt ist _______.

,wo du dich gerade am wohlsten fühlst und dir das bietet, was du brauchst.

9. Der schönste Strand der Welt ist _______.

auf Rarotonga, Cook Islands.

10. Das beste Reiseland der Welt ist _______.

Neuseeland. Abwechslungsreiche Landschaft auf kleinem Raum, genial für einen Roadtrip und die Kiwis sind extrem offene und hilfsbereite Menschen.

11. Das gefällt mir beim Reisen am besten:

Reisen bildet, reisen lässt über den eigenen Tellerrand schauen, reisen holt dich aus der Komfortzone, reisen bringt dich an die schönsten Orte der Welt.

12. Welche drei Reiseblogs inspirieren dich?

Grundsätzlich inspiriert mich Feedly (RSS-Reader), wo ich dutzende Reiseblogs indexiert habe und mir die Artikel rauspicke, die mich gerade interessieren. Themenspezifisch lese ich regelmässig flocutus.de in Sachen „günstig Reisen“, feel4nature.de zum Thema „Wandern“ und für Australien werde ich bei den Swissnomads öfters vorbeischauen.

Noch nicht genug? Hier findest du alle Interviews.

„Burn-Out kriegt hier keiner.“, eine Reiseleiterin auf den Malediven offenbart Einblicke in Leben & Arbeit im Paradies.

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Nadin - Reethi Beach - Malediven Steg

Nadin - Reethi Beach - Malediven Portrat NadinSie heisst Nadin, ist 26 Jahre jung und arbeitet im Paradies. Nadin, ursprünglich aus dem aargauischen Seetal, nennt Heute Reethi Beach „im Baat-Atoll“, Malediven, ihr Zuhause.

Nadin lebt den Traum, den so viele von uns träumen, aber nicht wagen zu leben. Sie arbeitet dort, wo viele Ferien machen. Wir sind sehr dankbar, hat sie sich bereit erklärt, sich unseren Fragen zu stellen!

Welche Ausgangslage hat dich in diese Position gebracht?

Nach der Ausbildung als kaufmännische Angestellte, habe ich die Berufsmatura angehängt. Anschliessend war ich als Receptionistin in einem Hotel in Davos tätig. Dies öffnete mir die Augen für den Tourismus, was zum Studium an der Höheren Fachschule für Tourismus Graubünden in Samedan führte und dem Bachelor in Science of Tourism an der HTW in Chur.

Aktuell arbeite ich als Reiseleitung & Tour Guide für Manta Reisen und Kuoni Schweiz auf den Malediven.

Wie kam es zum Sprung von HTW Chur in den Sand der Malediven?

Nadin - Reethi Beach - Malediven Anflug

Mir war früh klar, dass ich im Ausland arbeiten möchte. Das Tourismus-Studium habe ich mit dem Gedanken absolviert, Reisen mit Arbeit zu verbinden. Während der Bachelor-Arbeit habe ich mich bei Kuoni Schweiz für eine Stelle auf Zypern beworben. Auf meine Nachfrage hin wurde mir mitgeteilt, dass die Stelle vergeben ist, hingegen wäre auf den Malediven eine Stelle zu besetzen.

So führte eins zum anderen und einen Monat später stand ich mit Sack und Pack in Male’ am Flughafen.

Weisst du schon, wie lange du bleiben wirst?

Ich bin seit August 2014 hier und werde sicherlich noch ein Jahr bleiben. Ursprünglich wollte ich bis Ende 2015 bleiben, bis mir klar wurde, dass in der Schweiz der kalte Winter wartet. ; ) Das würde mir das Einleben sicherlich erschweren.

Wie sieht dein Arbeitsalltag auf den Malediven aus?Nadin - Reethi Beach - Malediven von oben

Der klassische Arbeitstag gibt es nicht. Wenn die Edelweiss am Sonntag ankommt, heisst es meist „früh“ raus. Um 6 Uhr gehen die ersten Gäste von der Insel. Ich verabschiede alle persönlich und schaue, dass nichts vergessen wurde.

Um den Mittag kommen neue Gäste. Sie werden durch mich begrüsst, eingecheckt, ich erkläre ihnen alles Wichtige und bringe sie aufs Zimmer. An Tagen, an welchen wir keine neuen Gäste erwarten, bin ich dennoch präsent, um hie und da Hilfe zu bieten oder nur um ein Schwätzchen zu halten.

Da es mehr Inseln als Reiseleitungen gibt, mache ich auch telefonische Betreuung von anderen Inseln. Das heisst, ich rufe die Gäste an und frage, ob alles in Ordnung ist. Dies muss schriftlich festgehalten werden. Dazu kommt, dass ich Samstags die neuen Listen mit den Ankünften und Abreisen mit den Resorts kontrolliere. So können wir sicherstellen, dass alle Buchungen korrekt sind und jeder Gast ein Zimmer hat.

Was gefällt dir an deiner Arbeit im Paradies speziell gut?

Nadin - Reethi Beach - Malediven Delfin

Was mich daran erinnert, warum ich gerne den Kontakt zu Menschen habe, ist das Strahlen auf den Gesichtern der Gäste, wenn sie wirklich im Paradies angekommen sind, wenn sie die Ferien geniessen können und aus dem Alltagstrott rausfallen.

Alles ist ruhig und gelassen, das gefällt mir speziell gut.

Meist kann man die Veränderung sehr gut sehen, was mir wiederum die Bestätigung gibt, dass ich dazu beitrage, den Gästen unvergessliche Ferien zu bescheren.

Es gibt doch bestimmt auch Negatives zu berichten?

Manchmal ist es schwierig, seine Ruhe zu finden oder abzuschalten. Wir vom Team leben auf kleinem Raum und es gibt logischerweise manchmal Unstimmigkeiten. Zu Hause habe ich einen Ort wo ich mich zurückziehe. Hier ist das schwieriger, weil immer jemand in der Nähe ist.

Arbeiten im Paradies klingt so fern von dem, was wir uns gewohnt sind. Wo liegen die grössten Unteschiede zur Arbeit in der Schweiz?

Der grösste Unterschied ist das Arbeitstempo. Alles wird gelassener genommen und es gibt keine Hektik. Für mich war es anfangs schwierig, mich dem anzupassen. Heute bin ich soweit, dass ich Dinge gelassener sehe.

Ein Burn-Out kriegt hier sicher keiner.

Was extrem auffällt, hier trägt praktisch niemand eine Uhr. Du schaust somit nicht ständig auf die Uhr und setzt dich damit unter Druck. Als Uhrenliebhaberin habe ich meine Uhr auch im Zimmer gelassen und schnell festgestellt, ohne Uhr läuft die Zeit gleich rasch und trotzdem findet nicht alles pünktlich statt.

Was sagst du dazu: „Das Arbeitsklima ist anders, aber Arbeit bleibt Arbeit, egal ob Strand oder im Büro?“

Nadin - Reethi Beach - Malediven Strand

Ich werde regelmässig darauf angesprochen, dass ich schon ein tolles Büro habe, wenn ich beim Restaurant am Tisch sitze und arbeite, den Blick aufs Meer inklusive.

Klar ist es schön, das ganze Jahr draussen zu sein und das Büro im Freien aufzubauen. Sicherlich geniesse ich während dem Arbeiten den Sand zwischen den Füssen, Gäste sehen allerdings Arbeit ohne Schuhe nicht wirklich als Arbeit an. Es passt für sie nicht in die europäischen Vorstellung von Arbeitsplatz hinein. Ich bin dennoch als Arbeitnehmer hier und habe meine täglichen Aufgaben, die erledigt werden müssen.

Irgendwann geht es wieder zurück. Fürchtest du dich vor dem Wiedereinstieg?

Ich weiss es nicht. Was ich weiss ist, es wird sicher nicht einfach. Hier ist alles langsamer und gelassener, aber auch das Durchstrukturierte in der Schweiz kann seinen Reiz haben.

Mit dem Sprung ins Ausland gibst du einiges auf: Familie, Freunde, Wohnung, Sicherheit?

Nadin - Reethi Beach - Malediven Sonnenuntergang

Gerade als Schweizerin weiss ich, ich kann immer zurück in die Schweiz, wo Familie und Freunde warten. Ich würde wieder eine Anstellung finden, da ich eine vielfältige Ausbildung genoss. Das gibt mir genügend Sicherheit, jetzt die Welt zu erkunden.

Selbstverständlich fehlen Familie und Freunde, aber es ist schön, neue Sachen ohne die gewohnte Umgebung zu erleben und neue Leute kennen zu lernen. Wir sitzen hier auf demselben Boot (oder derselben Insel), das schweisst zusammen.

Zudem mit Skype und Whats App spielen Raum und vor allem Zeit keine grosse Rolle mehr.

Wie steht es um den Administrativen Aufwand? Wie gross war die Hürde mit Versicherung, Steuern, AHV etc.?

Es gibt in der Situation zwei Möglichkeiten. Entweder du meldest dich als Einwohner in der Schweiz ab. Dann gilt es, alle Verträge aufzulösen und die Behörden, Versicherungen etc. zu benachrichtigen. Wenn man sich in der Schweiz abmeldet, hat man keinen Anspruch mehr auf eine Versicherung in der Schweiz. Dafür gibt es diese Unternehmungen, welche weltweite Reiserversicherungen anbieten.

Wenn du dich nicht abmeldest, gilt zu regeln, wer die Post verwaltet. Vollmachten helfen zum Beispiel für Bankkonten. Mit der bestehenden Versicherung schaust du für eine weltweite Abdeckung. So geht nichts schief. Du zahlst zudem weiterhin normal Steuern, wenn du angemeldet bleibst, da helfen Treuhänder oder die Famlie.

Ich habe einen Schweizer Arbeitsvertrag und somit bin ich in der Schweiz angestellt. Damit werden AHV- und PK-Beiträge abgezogen und einbezahlt. Auf jeden Fall solltest du dir zu Beginn eine Liste machen, welche öffentlichen Stellen zu Berücksichtigen sind und ziemlich schnell entscheiden, ob du dich abmeldest oder nicht.

Die Hürden sind überschaubar. Was rätst wenn ich ebenfalls im Paradies arbeiten möchte?

Sei dir bewusst, wo du bist, wie wenig Platz du hast und wie eingeschränkt du sein wirst, im Vergleich zur Schweiz. Du kannst nicht kurz in die Stadt fahren oder Freunde besuchen, auf jeden Fall nicht in den Malediven. Frage dich:

  • Kann ich auf so engem Raum, mit mir anfangs völlig Fremden, leben?
  • Kann ich auf Komfort, der für mich selbstverständlich ist, verzichten?
  • Kann ich mich anpassen?
  • Komme ich damit klar, das viel Geredet wird und es praktisch kein Privatleben gibt?

Erst wenn du hier bist weisst du, was du zu Hause hast. Du lernst hingegen, wie wenig nötig ist zum Leben.

Du hast Gelassenheit angesprochen. Gibt es mehr, das wir in der Schweiz von den Malediver lernen können?

Nadin - Reethi Beach - Malediven - Strand

Vieles. Wie die Malediver von uns lernen könnten.

Das Wertvollste, was wir von den Maledivern lernen können: Die Arbeit wartet auch morgen auf uns, Familie oder Freunde vielleicht nicht.

Hier wird viel Wert auf Familie und Zusammensein gelegt. Ob das neue Bungalow heute oder morgen fertig ist, spielt keine Rolle. Es wird irgendwann fertig sein. Wir sollten uns in der Schweiz erinnern, dass das Leben nicht nur aus Arbeit besteht, dass es ein morgen gibt.

Ich habe gesehen, und bin stets erstaunt, dass es schlussendlich funktioniert, auch wenn nicht alles durchgeplant und on-time ist. Jedes Fest war ein Erfolg, jeder Gast ist angekommen, jede Arbeit war irgendwann erledigt. Ich warte zum Beispiel seit mehr als drei Monaten auf ein kleines schmales Regal. Mittlerweile habe ich aufgehört mich aufzuregen, dass es noch nicht da ist. Es wird dennoch nicht schneller fertig, da die Anderen weiterhin in ihrem Tempo arbeiten.

Abschliessend, du hast bestimmt viele Erfahrungen für dein Leben gesammelt. Nennst du uns eine?

Das Leben ist auch ohne viel Materielles aufregend und spannend.

Unfassbare Reisegeschichten

Wir sind riesige Anhänger von Interviews. Wie auf Reisen lernen wir gerne Leute kennen und hören gebannt ihren Erlebnissen zu. Hast du auch eine solche Geschichte zu erzählen? Melde dich bei uns für ein Interview, wir würden uns riesig freuen!

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Bora Bora - travel-the-world-together.de - Sandra & Michael

In kürzester Zeit möglichst viel sehen, das war Ziel von Sandra und Michael von weltreise2015.de als sie zu ihrer sechsmonatigen Weltreise aufbrachen. Sie haben alles durchgeplant, um Zeit und Geld optimal zu nutzen. Ergebnis ist 6 Monate, 5 Kontinente, 28 Länder, 57 Flüge, ein Durchschnitt von alle drei bis vier Tage ein Flug. Ergebnis ist auch „die schönste Zeit ihres Lebens“. Einstimmung gefällig?

Wir durften Sandra für dich ausfragen über ihre komplett andere Art zu reisen, ob sie Heute wieder so reisen würde und sie gibt dir Antworten auf häufige Reisefragen wie: Around The World Ticket – ja oder nein, welche Reiseversicherung ist geeignet und sie verrät dir, welche Fotoausrüstung sie dabei hatte. 

Vorneweg, wieso zieht es dich auf Reisen?

Immer wieder etwas Neues zu entdecken und andere Kulturen kennen zu lernen.

Viele sind der Meinung, gemächlich Reisen ist entspannter und du erfährst mehr über Land und Kultur. Wie war das bei euch, habt ihr etwas über fremde Kulturen erfahren?

Selbstverständlich kannst du in kurzer Zeit in die Kultur eines Landes eintauchen und Einheimische kennen lernen – solange es keine Pauschalreise ist, bei der du im Bus mit 30 anderen Leuten alles abfährst.

Bolivien - travel-the-world-together.de - Sandra & Michael

Ja, wir sind schnell gereist, haben trotzdem einiges von Land und Leuten mitbekommen. Teilweise durch einheimische private Guides oder Tauchlehrer, die uns wahnsinnig viel über ihre Kultur erzählt haben; im Amazonas haben wir bei Einheimischen gewohnt, in Tansania waren wir mit afrikanischen Guides auf Safari, in Bolivien über drei Tage mit einem Guide zusammen – die Liste könnten ich noch weiter führen.

Tansania - travel-the-world-together.de - Sandra & Michael

Es kommt immer darauf an, wie du deine Route und deine Aktivitäten aussucht.

Schnell reisen heisst ebenso teurer reisen. Für dasselbe Geld hättet ihr ein Jahr reisen können.

Wir wären gerne 1 Jahr um die Welt gereist! Leider war dies nicht mit der Arbeit kombinierbar. Sechs Monate Auszeit zu beantragen ist einfacher als ein Jahr und wir wollten unsere Jobs nicht kündigen. Wir wollten in sechs Monaten die „Hotspots“ der Welt sehen, die Sehenswürdigkeiten oder Naturwunder, die wir regelmässig im Fernsehen oder Internet sehen.

Heute haben wir viel gesehen und wissen, welche Länder und Regionen wir intensiver bereisen möchten und welche nicht mehr.

Wir haben uns nie gestresst gefühlt, obwohl wir im Schnitt alle drei bis vier Tage geflogen sind. Natürlich gab es Phasen, in denen wir bis drei Wochen Zeit für ein Land hatten.

Heisst, angenommen ihr bekommt eine Weltreise geschenkt und müsst entscheiden zwischen ein Jahr und zehn Länder oder sechs Monate und zwanzig Länder, lieber zehn Länder und dafür ein Jahr?

Ein Jahr auf Weltreise ist selbstverständlich schöner als „nur“ sechs Monate. Wenn es finanziert ist, umso besser ;-) Ist alles mit dem Job geklärt, kann es losgehen.

Uns würden einige Ziele einfallen, bei denen wir viel Zeit verbringen könnten. Allein die USA bieten Sehenswürdigkeiten und Nationalparks für mehrere Monate. Gleiches gilt für viele andere Länder.

Nun habt ihr eure Reise leider nicht gewonnen, sondern habt gespart. Wie viel?

Wir sind keine klassischen Backpacker und bezeichnen uns eher als „Flashpacker“. Flashpacker sind Individualreisende, die weniger Zeit haben, dafür bereit sind, mehr Geld für Komfort und Aktivitäten auszugeben.

Australien travel-the-world-together.de - Sandra & Michael

Wir haben versucht, Backpacker und Flashpacker zu kombinieren. Mal einfache Unterkünfte, mal absolute Traumhotels. Ein Mix, den unsere Reise ausgemachte.

Da kann am Ende ein Mittelklassewagen rauskommen.

Wir wollten so viel wie möglich sehen und wenn du an den entlegensten Orten dieser Welt bist, willst du hie und da besondere Aktivitäten erleben, wie Heliflüge oder Tauchen, dir etwas gönnen und dich wohlfühlen. Das war zumindest unsere Devise.

Wie habt ihr das mit dem Geld unterwegs geregelt? Kreditkarte, Bargeld, Checks?

Ein paar hundert Dollarnoten waren immer dabei, zum Beispiel für ein Visa, das bei der Einreise bezahlt werden muss. Ansonsten hatten wir drei Kreditkarten im Gepäck: Jeder seine eigene und eine gemeinsame.

Wichtig ist, immer eine Visa- und Mastercard dabei zu haben. Nicht überall werden alle Kreditkarten akzeptiert.

Hier können wir die Visa Kreditkarte der DKB empfehlen: kostenlos und zudem kannst du überall auf der Welt kostenlos abheben. Sollte das nicht funktionieren, kriegst du nach einer Mail an das Servicecenter innerhalb kürzester Zeit alle Gebühren zurück.

Was sagt ihr zum Around The World Ticket für eine Weltreise – ja oder nein?

Bei unseren 57 Flügen hätte das nicht funktioniert. Keine Flugallianz dieser Welt hat alle Flugverbindungen beziehungsweise Destinationen im Angebot, die wir benötigt haben. Uns blieb nichts anderes übrig, als jeden Flug selbst zu buchen. Im Schnitt waren das etwa 150 Euro pro Flug. Wenn du bedenkst, dass zahlreiche Langstrecken- oder Business-Class-Flüge dabei waren, ist das ein echtes Schnäppchen.

Island - travel-the-world-together.de - Sandra & Michael

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Wie war es mit den Versicherungen? Wart ihr Krankenversichert?

Wir haben bei der Envivas eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen.

Noch sonstige Versicherungen?

Ja, wir haben bei Foto-Assekuranz eine Versicherung für unsere Fotoausrüstung abgeschlossen.

Das klingt nach einer wertvollen Fotoausrüstung. Was hattet ihr denn dabei?

Wir wollten unsere Weltreise unbedingt mit zahlreichen Fotos festhalten, dazu haben wir eine professionelle Fotoausrüstung mitgeschleppt:

  • Canon EOS 70D
  • Canon EF-S 10-22mm f/3.5-4.5 USM
  • Canon EF 24-70mm f/2.8L II USM
  • Canon EF 70-300mm f/4-5.6 IS USM
  • 2 x Hoya HD Polarisationsfilter
  • GoPro Hero 4
  • Nikon Coolpix

Das Gewicht kam mit Zubehör auf 5 Kilo, aber das war es uns wert.

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In dem Fall hattet ihr eine menge Bildmaterial. Wie habt ihr alles gesichert?

Brasilien travel-the-world-together.de - Sandra & Michael

Wir hatten einen Laptop dabei, zwei externe Festplatten und haben zwischendurch auch regelmäßig Dropbox genutzt, um all unsere Daten zu sichern.

Welche weiteren Reiseartikel durften nicht fehlen?

Kamera, Sonnenbrille und unserer „Luxusartikel“ war unser eigenes Kopfkissen von zu Hause :)

Kurze Frage, kurze Antwort: Deine Lieblingsstadt?

New York

Der schönste Strand der Welt?

Der Whitehaven Beach in Australien, mit nahezu 99% Quarzgehalt ist er einer der weißesten Strände der Welt.

Das beste Reiseland der Welt?

Die USA, Australien und Neuseeland, aufgrund der westlichen Infrastruktur, der leichten sprachlichen Verständigung und der wahnsinnig schönen und abwechslungsreichen Natur.

Drei Websites, die dich inspirieren?

Tripadvisor, Travelbook, National Geographic

*Die Fotos in diesem Artikel sind alle von Sandra und Michael. Falls du mehr über die Reise von Sandra und Michael erfahren möchtest, schau auf ihrem Blog vorbei.

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Eine Ehefrau ist nicht genug. Im persönlichen Gespräch mit einem Muslim.

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Auf unserer Weltreise mit Zwischenstopp im Oman hatten wir das Vergnügen, mit einem weltoffenen Einheimischen ein langes Gespräch zu führen. Wir durften ihm all die intimen Fragen stellen, welche wir uns sonst nicht trauen. Uns interessierte speziell der Islam und der zugehörige Lebensstil.

Saeed Khamis Al-Haimii zeigt auf sein Handy. Dies zeigt ein Foto seiner Frau in pompösem Kleid. Die beiden telefonieren während unserem Gespräch mehrmals.

Sie ist hübsch. Es ist ein Bild von ihrer Hochzeit.

Saeed dreht sich um und geht langsam erzählend vor uns her.

Saeed im weissen Gewand

Saeed ist stolz. Die Hochzeit war erst kürzlich. Sie wollen bald Kinder.

Ein langes spannendes und freundschaftliche Gespräch beginnt.

Wie hast du deine Frau kennen gelernt?

Das erste mal habe ich sie bei ihrer Familie zu Hause gesehen.

Meine Schwester hat sie für mich ausgesucht.

Meine Schwester wusste, dass meine zukünftige Frau noch Jungfrau ist, nicht wie die meisten anderen Mädchen. Die meisten verkehren mit vielen Jungen, bevor sie verheiratet werden.

Ich hatte während meiner Schulzeit ebenfalls heimlich sehr viele Frauen geliebt. Aber heiraten würde ich ausschliesslich eine Jungfrau.
Verschleiert im Oman

Wie geht das, wenn man „verheiratet“ wird?

Das erste und einzige Treffen vor der Hochzeit dies bei ihrer Familie. Da habe ich sie gesehen, natürlich verschleiert. Anschliessend durfte ich sie bis zur Hochzeit nicht mehr sehen und niemals mit ihr reden.

Um uns besser kennen zu lernen, durfte ich ihren Bruder anrufen, der hat ihr meine Fragen gestellt. Ein paar Tage später lieferte er die Antworten.

Liebst du deine Frau?

Natürlich! Ich musste ihrer Familie umgerechnet 3.000 Euro zahlen und meiner Frau auch.

Meine Frau ist sehr teuer. Sie hat mich ein Haus, ein Auto und eine Haushaltshilfe gekostet. Zudem will sie ständig Schmuck. Ich muss ihr alles kaufen, was sie will. Dazu bin ich verpflichtet.

Es ist Gesetz, dass ich meine Frau gut behandle.

Was wäre, wenn ihr euch nicht geliebt hättet?

Wir haben vom ersten treffen bis zur Hochzeit Zeit gehabt, nein zu sagen. Das kam für sie nicht in Frage. Sie hätte ihren Ruf verloren und keinen anderen Mann mehr bekommen.

Ich persönlich habe sie vom ersten Moment an geliebt.

Was wäre, wenn ihr euch plötzlich nicht mehr lieben würdet?

Das ist kein Problem, wir können uns jederzeit trennen. Sie wird das aber nicht tun. Sie wird sonst schlecht da stehen. Falls sie die Scheidung will, bekommt sie kein Geld von mir. Ein weiterer Grund, weshalb ich weiss, dass sie bei mir bleibt.

Ich will mich auch nicht scheiden lassen. Ich müsste ihr das gleiche nochmals geben, was ich ihr zur Hochzeit gekauft habe:

  • 3.000 Euro für sie
  • 3.000 Euro für ihre Eltern
  • Ein neues Haus
  • Ein neues Auto
  • Eine Haushaltshilfe

Ich finde das fantastisch. Viel besser als bei euch. Ihr wisst nie, wie lange ihr zusammen bleiben werdet.

Wir haben eine Garantie für die Liebe.

Was hältst du davon, dass deine Frau für dich auserwählt wurde?

Es wäre schön gewesen, meine Frau selbst auslesen zu können. Leider geht das nicht. Das ist Tradition.

Wirst du deine Kinder nach dieser Tradition erziehen?

Selbstverständlich. Auch wenn ich sie nicht gut finde.

Ich liebe meine Frau mehr als alles andere und will mit ihr perfekte Kinder gross ziehen, wie dies meine Eltern taten.

Hat dein Vater mehr als eine Frau?

Ja, mein Vater hat drei Frauen geheiratet. Ich habe 18 Geschwister. Vier sind bei einem Autounfall gestorben. Hier sterben sehr viele bei einem Autounfall, das ist nichts aussergewöhnliches.

Wir hatten Glück. Allah sei dank waren es bloss meine Halbgeschwister.

Kanst du dir vorstellen, auch mehrere Frauen zu heiraten?

Eine Frau ist nicht genug. Hast du bloss eine Frau?

Ich arbeite eine Stunde von meiner jetzigen Frau entfernt. Ich brauche an meiner Arbeitsstelle mindestens eine zusätzliche Frau. Das ist für mich selbstverständlich.

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Leichen gehören zum Alltag: Im Gespräch mit Juan aus Juarez – Mexiko.

Sind Frauen untereinander eifersüchtig?

Das kann schon vorkommen. Der Mann ist jedoch per Gesetz verpflichtet, all seine Frauen gleich zu behandeln.

Wenn sich eine Frau vernachlässigt fühlt, kann sie vor Gericht gehen und den Mann um eine angemessene finanzielle Entschädigung bitten.

Schrift

Was würdest du abschliessend sagen, gefällt dir am besten am Islam?

Mir gefällt mein Glaube nicht.

Es ist anstrengend, viermal täglich zu beten. Ich möchte mich freier bewegen können und andere Kleidung tragen. Ich finde andere Glauben besser.

Trotzdem will ich nach dem Islam leben. Auch wenn ich mit vielem nicht einverstanden bin. Es ist nunmal mein Glaube.

Saeed ist 23 Jahre alt. Er stammt aus einer wohlhabenden Familie und arbeitet bei der Regierung.

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„Reanimation und Leichen bedecken gehörten zum Alltag.“ Im Gespräch mit Juan aus Juárez, der ehemals tödlichsten Stadt der Welt.

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Kurz vor Sonnenuntergang sitzen wir am Tisch von Juan. Juan ist 60 Jahre alt, trägt einen von der Sonnen geplagten Hut und unter dem dichten Bart schimmern von Zeit zu Zeit seine komplett mit Silber überzogenen Zähne.

Juan geniesst seit seinem Herzinfarkt vor drei Jahren sein Leben. Er macht jährlich sechs Monate Urlaub bei seinem Sohn in Zipolite, welcher ein tolles Restaurant und eine kleine Unterkunft sein Eigen nennt. Sein Sohn hat er mit 18 von zu Hause fort geschickt. Er hatte zu viel Angst um ihn in Juárez.

Die vielen Morde sind schuld an meinem Herzinfarkt.

Juan hat in seinem Leben hart gearbeitet, viel erlebt und noch mehr gesehen. Sein Traum war es, mit dem Motorrad durch Europa zu fahren. Das sei jetzt zu spät.

Früher war alles in Ordnung, die Drogen flossen in grossem Masse.

Seit Juan weiss, dass er ohne Überfall die 36 Stunden von Ciudad Juárez nach Zipolite fahren kann, hält er sein Land für ziemlich sicher. Daher fährt er jetzt auch gerne durch Mexiko.

Man hört viel schlimmes über Juárez. Wie ist es wirklich?

„Es gibt drei Geschichten von Juárez. Eine dauert bis 2006. Die zweite bis 2012 und die letzte beginnt vor etwas mehr als einem Jahr.“

Früher war alles in Ordnung in Juárez. Die Drogen flossen in grossem Masse über die Grenze nach Texas und Rolls-Royces mit vergoldeten Stossstangen zeigten uns, wer die Bad Guys sind. Wenn du sich von diesen fern hielt, konntest du ein einigermassen ruhiges Leben führen.

Trotzdem ist bereits damals für Juan klar, dass er seine vier Kinder, sobald diese erwachsen sind, von Juárez weg schickt. Die Stadt ist einfach zu gefährlich.

2006 wird Felipe Calderón zum Präsident von Mexiko gewählt. Calderón erklärt den Drogenkartellen den Krieg und startet damit das Unheil für Juárez. Er entsandt mehrere Tausend Sicherheitskräfte und Militärleute, rechnet indes nicht mit der Macht und Reichtum der Drogenkartelle.

Ich sah jeden Tag Tote auf der Strasse liegen. Reanimation und Leichen mit Tüchern bedecken gehörte zu unserem Alltag.

Der Drogenkrieg eskaliert. Bei einer Einwohnerzahl in Juárez von 1.3 Millionen werden während Calderóns Amtszeit täglich durchschnittlich sieben Menschen kaltblütig ermordet. Polizei und Militär müssen machtlos zusehen.

„Mein Arzt sagt, ich konnte die vielen Toten nicht ertragen, daher der Herzinfarkt. Er meint, ich sei deswegen nicht mehr ganz richtig im Kopf“, murmelt Juan lächelnd.

Seit 2012 und des Beginns der Amtszeit vom neuen Präsidenten Enrique Peña Nieto, hat sich die Lage gebessert.

Der Präsident hat einen Deal mit den Drogenkartellen.

Der neue Präsident hat dem Drogenkrieg ein Ende gesetzt. Mittlerweile wird es wieder ruhiger in Ciudad Juárez. Es kann bloss einen Grund dafür geben, meint Juan. „Der neue Präsident macht das einzig Richtige, er lässt die Kartelle Drogen schmuggeln und dafür lassen sie die Bevölkerung in Ruhe.“

Juan ist froh, geht der neue Präsident den Deal ein. „Die Drogenkartelle haben viel zu viel Macht und Geld. Niemand kommt gegen diese an. Am besten, man lässt sie einfach machen.“

Von Felipe Calderón hält Juan nichts. „Er ist schuld, dass so viele Menschen ermordet wurden. Er sollte dafür vor Gericht gestellt werden.“

Lies dazu:
Unser Interview mit dem Strandverkäufer von Mexiko, er erklärt dir, worauf es im Leben wirklich ankommt.

Juan, der seit seinem Herzinfarkt auf der rechten Seite gelähmt ist, gibt uns die linke Hand zum Abschied. Seine silbernen Zähne sind zu sehen. Er lacht darüber, dass Juárez über vier Brücken mit El Paso, Texas, verbunden ist, die sicherste Stadt in den USA.

Die Drogenbosse leben alle in El Paso. Dort ist es sicher, sie halten sich still und es gibt kaum Polizei.

Jetzt bist du dran! Was würdest du tun, wenn du Präsident von Mexiko wärst? Die Kartelle bekämpfen oder dich mit ihnen befreunden? Gib gleich deinen Kommentar ab.

Du hast noch nicht genug? Ich kann dir die Dokumentation unten sehr ans Herz legen. Sie handelt von einem Auftragskiller, welcher von seinen 20 Jahren in den Fängen des Kartells erzählt.

Und wenn du noch mehr Zeit hast, hier gehts zu einer Gang, „das hast du noch nicht gesehen“.